10. Oktober 2024

15 Muss das Osteosynthesematerial entfernt werden?

Wurden durch die Haut eingebohrte Metallstifte („Kirschner-Drähte“) verwendet, sollten diese entfernt werden. Sie haben ein Potential zur Allergisierung und können zudem im Gewebe wandern.

Schrauben und Plättchen bestehen aus Titan, das keine allergischen Reaktionen hervorruft. Eine Entfernung ist nur dann angebracht, wenn das Metall am Ort Beschwerden verursacht.

14 Mit welchen Dauerfolgen muss ich rechnen?

Bei Brüchen außerhalb des Gelenks, die wenig verschoben zur Ausheilung kommen, sind spürbare Einschränkungen in den meisten Fällen nicht zu erwarten.

Anders ist es bei Gelenkbrüchen. Immer dann, wenn die Gelenkfläche selbst durch den Bruch beschädigt wurde, kommt es zur Entwicklung einer Arthrose des Daumensattelgelenks. Diese führt über Jahre zu einer zunehmenden schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Das Risiko ist hoch, wenn es bei komplizierten Brüchen mit Gelenkbeteiligung nicht gelingt, die Gelenkflächen perfekt zu rekonstruieren.

13 . Gibt es eine vollständige Heilung?

In vielen Fällen ja, vor allem bei Brüchen außerhalb des Gelenks. Bei Gelenkbrüchen hängt viel davon ab, ob es gelingt, die Gelenkflächen perfekt zu rekonstruieren.

12 Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?

Die Dauer der Knochenbruchheilung beträgt bis zur vollständigen Verheilung zumindest 3 Monate. Dies bedeutet nicht, dass schon vorher Tätigkeiten mit geringer Belastung durchgeführt werden können.

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt damit von der Art Ihrer Tätigkeit ab. Schreibarbeiten am Computer sollten bald nach Beendigung der Ruhigstellungszeit wieder möglich sein. Sportliche Maximalbelastung des verletzten Daumens ist frühestens nach 3 Monaten wieder gefahrlos möglich.

11 Wie ist die Nachbehandlung?

Nach 10 Tagen werden die Fäden entfernt. So lange bleibt der Daumen durchgehend geschient. Die Dauer der Schienenruhigstellung ist abhängig von der operativ erzielten mechanischen Festigkeit. In günstiger Situation kann nach Abheilung der Operationswunde bewegt werden. Bei komplizierten Gelenkbrüchen ist gelegentlich eine Schienung bis zu 6 Wochen erforderlich.

10 Welche Komplikationen können vorkommen?

Eine Störung der Wundheilung oder in schlimmsten Fall eine Infektion kann bei jedem operativen Eingriff eintreten und ist nach Handoperationen ausgesprochen selten.

Besteht der Bruch aus vielen kleinen Knochenfragmenten, können diese während der Fixierung splittern und das Operationsziel wird nicht erreicht.

Wird die Ruhigstellung zu früh beendet und zu früh belastet, kann es zu einer Verschiebung der Bruchstücke kommen.

08 Gibt es Gründe gegen eine Operation?

Jeder Eingriff hat Risiken.

Gelingt es bei der Operation nicht, die Fragmente wie gewünscht zu fixieren, so kann das Ergebnis schlechter sein als bei konservativer Behandlung. Dies kann für sehr komplexe Frakturen gelten, bei der kleine Fragmente nicht sicher fixiert werden können. Dies ist immer eine spezielle Einzelfallentscheidung. Fragen Sie Ihren Arzt!

07 Was kann passieren, wenn nicht operiert wird?

Es hängt ganz von der Fraktur ab. 

Die Heilungstendenz am Mittelhandknochen des Daumens ist generell gut; der Knochen wächst in den allermeisten Fällen ohne Probleme zusammen. Allerdings ist es schwierig, eine Fehlstellung ohne Operation zu korrigieren. Ist der Bruch außerhalb des Gelenks gelegen und die Fehlstellung gering, ist eine konservative Behandlung das beste Verfahren.

Geht der Bruch durch das Gelenk und ist die Fehlstellung erheblich, heilt der Bruch auch zusammen; es gibt jedoch später Probleme bei der Bewegung.  Hier sollte eher operiert werden.

06 Wann soll operiert werden und wie dringlich ist der Eingriff?

Es handelt sich meistens um geschlossene Brüche, die nicht unmittelbar nach der Verletzung operiert werden müssen.

Wird die Notwendigkeit zu einer Operation festgestellt, so soll diese so bald wie möglich nach wenigen Tagen durchgeführt werden. Mit jedem Tag nach der Verletzung wird die Versorgung technisch schwieriger. Dies liegt zum Teil an Heilungsvorgängen im Gewebe. Auch verlieren kleine und gelenknahe Fragmente in den ersten Tagen nennenswert an Knochenfestigkeit. Operationen später als 3 Wochen nach dem Ereignis sind in technischer Hinsicht immer als kritisch zu betrachten.