Bei einer schmerzhaften Arthrose des Handgelenks führt eine Versteifung in einem Schritt zu einer schmerzfreien Belastbarkeit. Mit einer Handgelenksversteifung sind Steckung und Beugung sowie seitliche Bewegung ders Handgelenks nicht mehr möglich. Unterarmdrehung und die Beweglichkeit von Daumen und Fingern bleibt unbeeinträchtigt.
Operationsprinzip
Die Gelenkflächen zwischen Speiche und den zentralen Handwurzelknochen werden entfernt. Das Handgelenk wird in die vor der Operation festgelegte Position gebracht und einer Metallplatte von der Speiche bis zur Mittelhand fixiert. In die Zwischenräume wird Knochengewebe aus dem Beckenkamm (Nicht: der Hüfte) eingefügt. Speiche und Handwurzel heilen so zu einem einzigen Knochen zusammen. Ist auch das Drehgelenk zwischen Elle und Speiche beschädigt, können in gleicher Sitzung hier Korrekturen vorgenommen werden.
Vor der Operation
Vor jeder Versteifung soll man über die Stellung sprechen, in der das Handgelenk fixiert werden soll. Diese kann durchaus ganz unterschiedlich sein und hängt von den Erfordernissen ihres Alltags und einer eventuellen beruflichen Tätigkeit ab.
Betäubung
Eine Vollnarkose ist unumgänglich. Allein die notwendige Knochenentnahme aus dem Beckenkamm spricht gegen eine ausschließliche Armbetäubung.
Blutleere
Zur Operation wird eine so genannte Blutleere verwendet. Dazu wird am Oberarm eine Blutdruckmanschette angelegt. Der Arm wird mit einer Binde bis zur Manschette gewickelt, diese dann wie beim Blutdruckmessen gefüllt. Der Druck bleibt bis zum Hautverschluß bestehen, typischerweise etwa 1-2 Stunden. Schäden hierdurch sind nicht zu befürchten.
Eingriff
Der Eingriff beginnt mit einer Knochenentnahme aus dem Beckenkamm. Hierzu wird ein kleiner Hautschnitt über dem tastbaren Beckenkamm angelegt. In die Knochenoberfläche wird eine kleine Öffnung („Deckel“) ausgemeißelt und Knochengewebe („Spongiosa“) vom Inneren des Beckenkamms entnommen.
Jetzt wird am betroffenen Handgelenk die Haut über der Streckseite geöffnet, ebenso die Gelenkkapsel. Der Knorpel zwischen Speiche, Kahnbein, Mondbein und Kopfbein wird entfernt. Das Handgelenk wird mit einer kleinen Titanplatte fixiert, die an der Speiche und dem 3. Mittelhandknochen angeschraubt wird. Die Stellung wird überprüft und ein Röntgenbild wird angefertigt. Stimmt alles, können die Zwischenräume jetzt mit Knochengewebe aufgefüllt werden.
Am Tag des Eingriffs
Sie bleiben im Krankenhaus. Nach einer Versteifung kommt es regelmäßig in den ersten Stunden und Tagen zu einer Schwellung, allein durch die Größe des Wundgebiets. Die Hand ist geschient, die Finger sind nicht eingeschlossen und beweglich.
Auf der Station erhalten Sie ausreichend Schmerzmittel.
Nach der Operation
Die Fäden werden nach 10 Tagen gezogen, eine Schiene für das Handgelenk wird für ca. 4 Wochen getragen. Dann kann langsam die Belastbarkeit gesteigert werden. Bis zur vollen Belastbarkeit vergehen etwa 3 Monate.
Übungen
Hat alles gut geklappt, könnend die Finger zügig bewegt werden. Eine Beübung des Handgelenks erübrigt sich bei einer Versteifung. Eine spezielle Krankengymnastik ist im Regelfall nicht notwendig.
Ausblick
Eine Versteifung ist definitiv und kann nicht rückgängig gemacht werden. Die Schmerzbefreiung tritt mit großer Zuverlässigkeit ein und ist in den allermeisten Fällen nachhaltig. Nur in wenigen Fällen kann es im Laufe von Jahren zu einer gewissen Gefügelockerung zwischen Handwurzel und Mittelhand kommen, die zu meist leichteren Beschwerden führen kann.
Die Platte wird meist als fremd empfunden und soll wieder entfernt werden.
Die verwendete Platte kann nach einem Jahr entfernt werden. In aller Regel ist der OP-Erfolg nachhaltig, bezogen auf das Handgelenk. Arthrosen in übrigen Gelenken der Hand sind naturgemäß nicht beeinflusst.
Letzte Aktualisierung: 4.8.2024