19. April 2024

15 Muss das Osteosynthesematerial entfernt werden?

Metallstifte („Kirschner-Drähte“) bestehen aus Osteosynthesestahl. Hier besteht die Gefahr der Allergisierung- allein deshalb sollten sie wieder entfernt werden.

Titan-Miniplättchen können nach heutiger Sicht grundsätzlich belassen werden. Eine Entfernung ist anzuraten, falls eine Gewebereizung besteht. Auch kann zu Besserung der Beweglichkeit eine Platenentfernung mit gleichzeitiger Sehnenlösung ratsam sein.

14 Mit welchen Dauerfolgen muss ich rechnen?

Eine Bewegungseinschränkung des Finger kann zurückbleiben. Meistens betroffen ist das mittlere Fingergelenk und hier die  Streckfähigkeit. Dies soll durch frühzeitige gezielte Übungstherapie verhindert werden.

12 Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?

Es hängt davon ab, ob die Arbeit mit geschientem Finger aufgenommen werden kann. Falls nicht, können leichtere Arbeiten und das Schreiben am Computer kurz nach Beendigung der Ruhigstellungszeit begonnen werden. Die Belastung wird dann allmählich gesteigert. Vollbelastung ist erst nach vollständiger Knochenbruchverheilung nach ca. 3 Monaten möglich.

11 Was passiert nach der Operation und wie ist die Nachbehandlung?

Hand und Finger werden in einer Schiene immobilisiert.

Die Ruhigstellungszeit beträgt für die Frakturen am Fingergrundglied bei konservativer Behandlung und unkomplizierter Heilung 4-6 Wochen. Nach einer Operation hängt diese von der Stabilität der Osteosynthese ab. Fragen Sie Ihren Arzt!

10 Welche Komplikationen können eintreten?

Frühe Komplikationen wie eine Heilungsstörung oder eine Infektion sind selten.

Bei komplizierten Brüchen kann es zu einer Verzögerung der Knochenbruchheilung kommen. Dies ist nach einer operativen Behandlung eher häufiger als nach konservativer Therapie.

Häufigste Komplikation der operativen Frakturbehandlung ist die durch Verwachsungen und Verklebungen bedingte Bewegungseinschränkung des Fingers.

08 Gibt es Gründe gegen eine Operation?

Nach jeder Operation kann es zu  Komplikationen kommen. Infektionen und erhebliche Heilungsstörungen sind jedoch selten.

Nach einer Operation kommt es eher zu einer Bewegungseinschränkung als nach einer konservativen Behandlung. Ursache sind operationsbedingte Verklebungen zwischen Knochen, Sehnen und dem Unterhautgewebe. Diese betrifft meist das mittlere Gelenk des Fingers, dessen Streckfähigkeit durch operationsbedingte Verklebungen der Strecksehne behindert sein kann. 

07 Was kann passieren, wenn nicht operiert wird?

Eine eventuell bestehende Fehlstellung bleibt dann bestehen. Ist diese erheblich, können Greifstörungen verbleiben.  Besonders gilt dies für eine Verdrehung im Bruch: Hier schlagen die Finger bei der Beugung übereinander.

Wird bei einem Gelenkbruch die Gelenkfläche nicht perfekt wiederhergestellt, kommt es in den folgenden Jahren allmählich zur Arthrose, d.h. zum Knorpelverschleiß mit Bewegungsschmerzen.

Es hängt immer von der Art und dem Ausmaß der Fehlstellung ab.

06 Wann soll operiert werden und wie dringlich ist der Eingriff?

Bei einem offenen Bruch soll die Operation sollte zeitnah innerhalb weniger Stunden durchgeführt werden.

Auch bei einem geschlossenen Bruch sollte die Operation nicht unnötig verzögert werden. Nach einigen Tagen können die Fragmente durch Bindegewebe fixiert sein, die Operation ist dann technisch schwieriger.