29. März 2024

Fingergrundgliedfrakturen – Häufig gestellte Fragen

Gehen Sie noch heute zum Arzt.

Vielleicht ist er doch gebrochen. In diesem Fall soll die Behandlung zeitnah begonnen werden.

Nach der körperlichen Untersuchung kann ein Bruch mit einer normalen Röntgenuntersuchung in den meisten Fällen die Diagnose sicher gestellt werden.

Spezialuntersuchungen wie eine Kernspintomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) sind in den meisten Fällen dann nicht erforderlich.

Sehr viele Fingerbrüche können und sollen auch konservativ behandelt werden. 

Besteht keine starke Fehlstellung und wenn die Haut geschlossen ist, ist eine konservative Behandlung mit einer Schienenruhigstellung einfacher und vermeidet unnötige Komplikationen

Wenn beim Unfall die Haut bis zum Knochen geöffnet wurde, soll operiert werden. Auch eine erkennbare Fehlstellung, vom allem eine Verdrehung des Fingers kann ein Anlass zur Operation sein. Auch eine Fehlstellung im Gelenk ein häufiger Grund. 

Dies kann nicht für jeden Bruch gleich beantwortet werden. Wenig verschobene Brüche werden mit einem Kirschner-Draht (ein durch die Haut eingebohrter Metallstift) ohne Hautschnitt fixiert. Komplizierte Brüche erfordern häufig eine Öffnung des Frakturbereichs und eine Fixierung mit kleinen Titanplättchen und Schrauben.

Bei einem offenen Bruch soll die Operation sollte zeitnah innerhalb weniger Stunden durchgeführt werden.

Auch bei einem geschlossenen Bruch sollte die Operation nicht unnötig verzögert werden. Nach einigen Tagen können die Fragmente durch Bindegewebe fixiert sein, die Operation ist dann technisch schwieriger.

Eine eventuell bestehende Fehlstellung bleibt dann bestehen. Ist diese erheblich, können Greifstörungen verbleiben.  Besonders gilt dies für eine Verdrehung im Bruch: Hier schlagen die Finger bei der Beugung übereinander.

Wird bei einem Gelenkbruch die Gelenkfläche nicht perfekt wiederhergestellt, kommt es in den folgenden Jahren allmählich zur Arthrose, d.h. zum Knorpelverschleiß mit Bewegungsschmerzen.

Es hängt immer von der Art und dem Ausmaß der Fehlstellung ab.

Nach jeder Operation kann es zu  Komplikationen kommen. Infektionen und erhebliche Heilungsstörungen sind jedoch selten.

Nach einer Operation kommt es eher zu einer Bewegungseinschränkung als nach einer konservativen Behandlung. Ursache sind operationsbedingte Verklebungen zwischen Knochen, Sehnen und dem Unterhautgewebe. Diese betrifft meist das mittlere Gelenk des Fingers, dessen Streckfähigkeit durch operationsbedingte Verklebungen der Strecksehne behindert sein kann. 

Hand und Finger sind geschient. Die Hand sollte nicht länger herunterhängen.

Nicht geschiente Finger und Gelenke können und sollten bewegt werden.

Frühe Komplikationen wie eine Heilungsstörung oder eine Infektion sind selten.

Bei komplizierten Brüchen kann es zu einer Verzögerung der Knochenbruchheilung kommen. Dies ist nach einer operativen Behandlung eher häufiger als nach konservativer Therapie.

Häufigste Komplikation der operativen Frakturbehandlung ist die durch Verwachsungen und Verklebungen bedingte Bewegungseinschränkung des Fingers.

Hand und Finger werden in einer Schiene immobilisiert.

Die Ruhigstellungszeit beträgt für die Frakturen am Fingergrundglied bei konservativer Behandlung und unkomplizierter Heilung 4-6 Wochen. Nach einer Operation hängt diese von der Stabilität der Osteosynthese ab. Fragen Sie Ihren Arzt!

Es hängt davon ab, ob die Arbeit mit geschientem Finger aufgenommen werden kann. Falls nicht, können leichtere Arbeiten und das Schreiben am Computer kurz nach Beendigung der Ruhigstellungszeit begonnen werden. Die Belastung wird dann allmählich gesteigert. Vollbelastung ist erst nach vollständiger Knochenbruchverheilung nach ca. 3 Monaten möglich.

In vielen Fällen ja.  Es hängt vom Bruchtyp, von der Art der Behandlung, vom Heilverlauf und auch von der Nachbehandlung ab.

Eine Bewegungseinschränkung des Finger kann zurückbleiben. Meistens betroffen ist das mittlere Fingergelenk und hier die  Streckfähigkeit. Dies soll durch frühzeitige gezielte Übungstherapie verhindert werden.

Metallstifte („Kirschner-Drähte“) bestehen aus Osteosynthesestahl. Hier besteht die Gefahr der Allergisierung- allein deshalb sollten sie wieder entfernt werden.

Titan-Miniplättchen können nach heutiger Sicht grundsätzlich belassen werden. Eine Entfernung ist anzuraten, falls eine Gewebereizung besteht. Auch kann zu Besserung der Beweglichkeit eine Platenentfernung mit gleichzeitiger Sehnenlösung ratsam sein.