5. Dezember 2024

Kollagenaseinjektion (Xiapex) zur Behandlung der Dupuytren’schen Erkrankung

Mit einer Xiapex-Injektion kann ein einzelner Dupuytrenstrang punktuell unterbrochen werden.

Bei der Injektionsbehandlung mit Xiapex wird ein aus Bakterienstämmen gewonnenes Medikament an mehreren eng benachbarten Stellen direkt in einen verhärteten Dupuytren-Strang eingespritzt. Der Strang lockert sich an der Stelle des Einstichs in den ersten 24 Stunden nach der Injektion punktuell auf.  Nach einem Tag diese unter örtlicher Betäubung durch ein Dehnungsmannöver des verkrümmten Fingers zerrissen. Es kommt zur momentanen Spannungsentlastung und zur zumindest teilweisen Aufrichtung des unter dem Strang gelegenen Fingergelenks.

Mit der Xiapex-Injektion wird in einer Sitzung ein Strang behandelt. Der behandelte Strang wird damit im Bereich der Injektion unterbrochen. Das pathologische Gewebe wird mit der Injektion nicht beseitigt.

Die Xiapex-Injektion ist in der Regel nicht schmerzhaft. Einzig die Zerreißung des Strangs am folgenden Tag erfordert eine örtliche Betäubung. Zur Nachbehandlung ist das Tragen eines Handschuhs notwendig, der den betroffenen Finger über Nacht in gestreckter Position hält. Zur weiteren Nachbehandlung kommen Dehnungsübungen hinzu, eventuell auch Schienen zur Fingerstreckung. Sofern keine Hautschädigung eintritt, ist eine Wundbehandlung nicht erforderlich, es existiert keine Wunde außer der Einstichstelle. Mit der Xiapex-Behandlung kann ein einzelner Dupuytren-Strang unterbrochen werden. Gegenüber einer Nadelfasziotomie, können Stränge nicht nur in der Handfläche, sondern auch im Verlauf des Fingers behandelt werden. Fortgeschrittene Fälle mit ausgedehnten Strängen können mit einer Xiapex-Injektion nicht erfolgreich behandelt werden. Bei mehreren Strängen kann die Behandlung wiederholt werden.

Komplikationen sind auch bei einer Xiapex-Injektion möglich. Das Medikament selbst kann zu allergischen Reaktionen führen. Eine versehentliche Injektion in eine unter dem Strang verlaufende Sehne kann zu deren Riss führen. Auch ist eine Schädigung der über dem Strang gelegenen Haut sowohl durch das Medikament oder auch das Dehnungsmannöver möglich.

Ausblick

Der weitere Verlauf der Erkrankung wird durch eine Xiapex-Behandlung nicht beeinflusst. Die Krankheit schreitet unbeeinflusst weiter fort. Nach einem Fortschreiten sind die operativen Behandlungsmöglichkeiten auch nicht verschlechtert.

Leider wurde das Medikament von der Firma vom deutschen Markt genommen, so daß die Xiapex-Behandlung in Deutschland nicht mehr ohne weiteres durchgeführt werden kann.

Letzte Aktualisierung: 26.2.2023