29. März 2024

07 Was passiert, wenn nicht operiert wird?

Der Bruch verheilt in der Stellung, in der das Handgelenk immobilisiert wurde.

Wurde dieser vor der Immobilisierung eingerichtet („reponiert“), kann sich die anfängliche Fehlstellung trotz eines Gips- oder Schienenverbands in den ersten Wochen bis zur Abheilung ganz allmählich wiedereinstellen. Das Risiko ist umso größer, je komplizierter die Fraktur war, je ausgeprägter die Fehlstellung vor der Einrichtung war und je ausgeprägter eine eventuell vorhandene Osteoporose vor dem Unfallereignis bereits ausgebildet war.

Nach Abheilung bleiben Beschwerden unterschiedlicher Art und Intensität zurück, abhängig vom Frakturtyp und der Ausprägung der Fehlstellung. Manche Frakturformen und Fehlstellungen führen zur einschränkten Drehfähigkeit des Unterarms; bei anderen kommt es zu einer schmerzhaften Arthrose des Handgelenks.

06 Wie dringlich ist der Eingriff?

Sehr starke Verschiebungen der Fragmente, die geschlossen nicht beseitigt werden können, eine Hautverletzung über der Fraktur oder eine Gefühlsstörung an den Fingern erfordern eine unmittelbare Versorgung zeitnah in den ersten Stunden nach der Verletzung.

Bei allen anderen Bruchformen ist eine solche Notoperation nicht erforderlich. Beim Vorliegen einer starken Schwellung kann es sinnvoll sein, mit der Operation einige Tage bis zu deren Rückbildung abzuwarten. In technischer Sicht ist der Eingriff schwieriger, wenn zu lange gewartet wird, sodass die Operation nicht ohne Not hinausgeschoben werden soll.

05 In welchen Fällen soll operiert werden?

Liegt eine erhebliche Fehlstellung vor, und kann diese durch eine geschlossene Einrichtung („Reposition“) des Bruchs nicht beseitigt werden, so soll diese durch eine operative Stabilisierung korrigiert werden. Eine solche erhebliche Fehlstellung liegt dann vor, wenn Unregelmäßigkeiten der Gelenkfläche bestehen, wenn oder der Bruch in der Längsachse stark abgeknickt ist oder eine Längendifferenz zwischen Elle und Speiche durch den Bruch eingetreten ist.

Auch manche Begleitverletzungen können ein Grund zur operativen Behandlung sein. Hierzu gehören Brüche der Handwurzelknochen oder eine Nervendruckschädigung im Karpaltunnel.

04 Kann eine Radiusfraktur konservativ, das heißt ohne Operation behandelt werden?

Die Heilungstendenz eines Speichenbruchs ist ausgesprochen gut. Die Heilung dauert auch nicht länger als nach einer operativen Behandlung.

Ob es sinnvoll ist, konservativ zu behandeln, hängt davon ab, ob nach dem Bruch eine Fehlstellung bestanden hat und ob diese geschlossen wieder eingerichtet werden konnte.

Kann die Fehlstellung durch ein geschlossenes Manöver nicht beseitigt werden und ist diese in funktioneller Hinsicht gravierend, ist meist eine Operation die bessere Lösung.

03 Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann?

Am Anfang steht die körperliche Untersuchung durch den Arzt und eine Röntgenuntersuchung des verletzten Handgelenks. In vielen Fällen kann die Diagnose jetzt bereits eindeutig gestellt werden.

Ist damit keine eindeutige Klärung möglich, sind weitere Untersuchungen angezeigt. In erster Linie gehören dazu die Kernspintomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT).