5. Dezember 2024

Schuppenflechte („Psoriasis“)

Die Psoriasis (Schuppenflechte) galt bislang als Hauterkrankung. Inzwischen ist bekannt, dass Menschen mit Psoriasis gehäuft an Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie an entzündlichen Darmerkrankungen (Mb. Crohn) leiden.  Bekannt ist weiterhin, dass sich bei 20 % aller Menschen mit Psoriasis entzündliche Veränderungen an Sehnenansätzen und Gelenken entwickeln.

Inzwischen wird die Psoriasis als systemische Entzündungserkrankung betrachtet. Sie verläuft chronisch und ist nicht heilbar.

Charakteristisch für die Hautveränderungen sind juckende, schuppende, scharf begrenzte, rote, erhabene Areale, häufig an der behaarten Kopfhaut (79,9 %), den Streckseiten der Arme und Beine, der Nägel (45,5 %) im Genitalbereich. Grundsätzlich können jedoch auch alle anderen Körperareale betroffen sein. Zur Psoriasis-Krankheit gehören entzündliche Gefäßveränderungen und in der Folge eine 3-fache Erhöhung des Herzinfarktrisikos.

Am Bewegungsapparat kann es bereits in frühen Krankheitsstadien zu entzündlichen Veränderungen an den Sehnenansätzen kommen. Charakteristische Veränderungen an der Hand im weiteren Verlauf sind Entzündungen von Fingern („Daktylitis“), bei denen Knochenhaut und Sehnenscheiden beteiligt sind und Veränderungen an den Fingernägeln. Typisch sind ferner Entzündungen (Arthritis) einzelner oder mehrerer Fingergelenke. Im chronischen Verlauf beobachtet wird eine Beugestellung der Fingermittelgelenke. Am Daumen kommt es zur Beugung des Daumengrundgelenks und Überstreckung des Endgelenks.

Im jahrelangen Verlauf entwickeln sich Arthrosen der beteiligten Fingergelenke. Lokalisation der Veränderungen ähneln denjenigen bei einer anlagebedingten Polyarthrose. Charakteristisch für die Veränderungen bei Psoriasis ist ein Knochenabbau an den Fingergelenken mit Instabilität und Verkürzung der betroffenen Finger.

Therapie

Die Therapie der Psoriasis ist primär medikamentös rheumatologisch. Wahrscheinlich ist, dass ein frühzeitiger Therapiebeginn Folgeschäden an inneren Organen und Bewegungsapparat mindern kann.
Konservative und operative Maßnahmen an den betroffenen Gelenken sind bei schmerzhaften Arthrosen angezeigt. Sie unterscheiden sich nicht von den Maßnahmen bei anlagebedingter Arthrose (Polyarthrose).

Letzte Aktualisierung: 10.10.2024