17. August 2025

05 Welches Operationsverfahren ist das Richtige?

Es hängt von der Art und besonders von der Lokalisation des Bruches ab.

Die häufigen Frakturen unterhalb des Gelenkkopfes sollten nach Möglichkeit nicht geöffnet werden. Nach einer geschlossenen Einrichtung werden sie mit einem so genannten intramedullären (im Knochenmark verlaufenden) Metallstift („Kirschner-Draht“) fixiert.

Verschobene Brüche, die bis in den Schaftbereich reichen, erfordern häufig eine Öffnung des Frakturbereichs und eine Fixierung mit kleinen Titanplättchen und Schrauben.

04 Welche Frakturen sollte man operieren?

Wenn der Bruch stark verschoben ist und die Verschiebung mit einer funktionell relevanten Fehlstellung des Fingers einhergeht, muss der Bruch zumindest gerichtet werden. Gelingt dies geschlossen nicht, ist eine Operation sinnvoll. In besonderer Weise gilt dies für Frakturen, die in ein angrenzendes Gelenk hineinreichen und zu einer Fehlstellung der Gelenkfläche geführt haben.

Manche Frakturen sind stark zur Beugeseite hin verkippt. Wird dies nicht korrigiert, kann es trotz Verheilung später zu Schmerzen beim Greifen kommen.

15 Muss das Osteosynthesematerial entfernt werden?

Metallstifte („Kirschner-Drähte“) bestehen aus Osteosynthesestahl. Hier besteht die Gefahr der Allergisierung- allein deshalb sollten sie wieder entfernt werden.

Titan-Miniplättchen können nach heutiger Sicht grundsätzlich belassen werden. Eine Entfernung ist anzuraten, falls eine Gewebereizung besteht. Auch kann zu Besserung der Beweglichkeit eine Platenentfernung mit gleichzeitiger Sehnenlösung ratsam sein.

14 Mit welchen Dauerfolgen muss ich rechnen?

Eine Bewegungseinschränkung des Finger kann zurückbleiben. Meistens betroffen ist das mittlere Fingergelenk und hier die  Streckfähigkeit. Dies soll durch frühzeitige gezielte Übungstherapie verhindert werden.

12 Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?

Es hängt davon ab, ob die Arbeit mit geschientem Finger aufgenommen werden kann. Falls nicht, können leichtere Arbeiten und das Schreiben am Computer kurz nach Beendigung der Ruhigstellungszeit begonnen werden. Die Belastung wird dann allmählich gesteigert. Vollbelastung ist erst nach vollständiger Knochenbruchverheilung nach ca. 3 Monaten möglich.

11 Was passiert nach der Operation und wie ist die Nachbehandlung?

Hand und Finger werden in einer Schiene immobilisiert.

Die Ruhigstellungszeit beträgt für die Frakturen am Fingergrundglied bei konservativer Behandlung und unkomplizierter Heilung 4-6 Wochen. Nach einer Operation hängt diese von der Stabilität der Osteosynthese ab. Fragen Sie Ihren Arzt!