26. Dezember 2024

Bänderriss am Handgelenk – Häufig gestellte Fragen

Es kann sich um eine harmlose Verstauchung handeln. Es könnte jedoch auch ein Bänderriss sein oder ein Bruch eines Handwurzelknochens.

Sie sollten die Beschwerden abklären lassen!

Die körperlichen Untersuchung durch den Arzt kann Verdachtsmomente ergeben.

Es werden Röntgenaufnahmen angefertigt. Ergeben sich Hinweise dafür, dass ein Bänderriss vorliegt werden Aufnahmen der Gegenseite angefertigt. Röntgenaufnahmen unter Belastung ergeben Hinweise darauf, ob eine Beweglichkeit zwischen den Handwurzelknochen vergrößert ist. Ist keine Klarheit vorhanden, wird ein Kernspintomogramm angefertigt.

Zur Planung der Behandlung kann es dann notwendig sein, eine „Spiegelung“, d.h. eine Arthroskopie des Handgelenks durchzuführen.

Ist das Band zwischen Kahnbein und Mondbein („SL-Band“) gerissen, können die Enden „von selbst“ nicht mehr zusammenwachsen, auch nicht, wenn das Handgelenk immobilisiert wird.

 Allerdings muss das Band nicht immer zwingend genäht werden – Nutzen und Risiken sind abzuwägen.

Fragen Sie Ihren Arzt!

Es hängt wesentlich vom Zeitintervall zwischen Verletzung und Diagnosestellung ab. Das skapho-lunäre Band („SL-Band“) zwischen Kahnbein und Mondbein reißt meist am Knochen ab. Bei einem frischen Riss des SL-Bands kann es am Knochen wieder fixiert werden. Liegt die Verletzung länger als wenige Wochen zurück, kann eine direkte Naht nicht mehr erfolgversprechend durchgeführt werden. Das Band wird dann durch Sehnenmaterial ersetzt.

Für die Heilung sowohl nach einer Naht als auch nach einem Bandersatz ist es notwendig, das Handgelenk für 8 Wochen mit Stiften zu fixieren.

Die Behandlungsergebnisse nach einer direkten Naht und nach einem später durchgeführten Bandersatz sind durchaus vergleichbar.

Ein Bandersatz kann auch zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. Eine Dringlichkeit zu einer frühzeitigen Operation ist daher nicht eindeutig vorhanden.

Allerdings sollte man nicht mehrere Monate oder Jahre abwarten. Hat sich als Folge des Bänderrisses eine Arthrose entwickelt, ist ein Bandersatz nicht mehr sinnvoll und verhindert nicht das Fortschreiten der Arthrose.

Eine erhebliche Instabilität als Folge des Bänderrisses kann zu Belastungsschmerzen am Handgelenk führen

Ganz allmählich, im Lauf von Jahren, führt die Fehlstellung der Handwurzelknochen zum Knorpelabrieb und damit zur Arthrose.

Auch mit einer technischen einwandfreien Operation kann die ursprüngliche Festigkeit des scapho-lunären Bands nicht wieder vollständig hergestellt werden.

Oft heilen die genähten Bänder nicht vollständig zusammen und die Fehlstellung der Handwurzelknochen ist nicht vollständig beseitigt.

Auch kommt es operationsbedingt regelhaft zu einer Bewegungseinschränkung des Handgelenks.

Die Hand ist verbunden und geschient. Sie sollte nicht längere Zeit herunterhängen. Daumen und Finger können bewegt werden.

Tritt eine Enge auf im Verband oder übermäßige Schmerzen, kontaktieren Sie Ihren Operateur!

Wundheilungsstörungen oder Infektionen sind bei Operationen am Handgelenk sehr selten.

Heilt das genähte Band nicht, kann es im weiteren Verlauf zu einem erneuten Auseinanderweichen der Handwurzelknochen kommen.

Auch kann es zu einer Bewegungseinschränkung des Handgelenks als Folge der Operation kommen.

Nach 2 Wochen werden die Fäden gezogen.

Die Handwurzelknochen sind mit Metallstiften fixiert. Die Stifte werden nach etwa 8 Wochen entfernt. Bis zur Entfernung bleibt das Handgelenk geschient und darf nicht bewegt werden – die Stifte könnten in der Handwurzel brechen.

Nach dem Entfernen der Stifte wird die Mobilisierung begonnen. Bis zum Abschluss der Rehabilitation vergehen 3-6 Monate.

Joggen und Schwimmen kann man nach der Entfernung der Drähte nach 8 Wochen. Büroarbeit sollte kurz danach wieder aufgenommen werden können.

Die Bewegung des Handgelenks beginnt nach dem Entfernen der Stifte nach 8 Wochen, Belastung des Handgelenks frühestens 4 Wochen später. Frühestens dann kann mit körperlicher Arbeit begonnen werden.

In den meisten Fällen nicht. Das genähte Band hat nicht die Stabilität wie vor der Verletzung. Eine Arthrose kann sich auch bei erfolgreicher Operation entwickeln.

Der vollständige Riss der Bandverbindung zwischen Kahnbein und Mondbein („SL-Band“) hat eine Fehlstellung der Handwurzel unterschiedlichen Grades zur Folge. Je nach Ausprägung der Fehlstellung resultiert eine Fehlbelastung des Gelenkknorpels, der zur Entwicklung einer Handgelenksarthrose führt.

Auch eine erfolgreiche Operation kann dies nicht vollständig verhindern. Auf lange Sicht muss daher mit einer Arthroseentwicklung gerechnet werden.

Die Verletzung betrifft häufig jüngere Menschen. Die Unfallfolgen sind bei der Lebensplanung und Berufswahl zu berücksichtigen.