20. April 2024

Infektionen an der Hand – Häufig gestellte Fragen

Es muss feststellt werden, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Eine bakterielle Entzündung kann sich rasch ausbreiten. Eine verspätet begonnene Behandlung kann zu gravierenden Folgen führen.

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Nicht jede Entzündung ist durch eine Infektion bedingt. Rheumatische Erkrankungen und bestimmte Stoffwechselerkrankungen und hier besonders eine Gicht können entzündliche Erscheinungen hervorrufen und ähnliche Symptome verursachen.

Im Vordergrund steht die körperliche Untersuchung. Hier ergeben sich die entscheidenden Verdachtsmomente, auch in Hinsicht auf die Schwere der vorliegenden Erscheinungen.

Eine Blutuntersuchung ist hilfreich, auch zur Beurteilung des weiteren Verlaufs. Sie ist insbesondere dann notwendig, wenn der Verdacht auf eine anderweitige Ursache der Entzündung besteht wie etwa eine Gicht.

Besteht die Infektion länger, so kann der darunterliegende Knochen betroffen sein. Eine Röntgenuntersuchung bringt dies zu Tage. Nur in wenigen Fällen sind weitere bildgebende Untersuchungen erforderlich, hierzu gehören Ultraschall (Sonografie), Computertomogramm (CT) oder Kernspintomogramm (MRT). Insbesondere die Kernspintomografie ergibt Hinweise hinsichtlich der Ausdehnung der Veränderungen.

Bei gering ausgeprägten Befunden kann der spontane Verlauf abgewartet werde. Eine Behandlung mit Antibiotika ohne chirurgische Öffnung des Infektionsherdes birgt Risiken. Der Verlauf kann verschleiert werden und eine notwendige chirurgische Behandlung wird verzögert.

Es ist im Rahmen einer bakteriellen Infektion zu einer Eiterbildung gekommen, so sollte ein operativer Eingriff zur Entlastung und Entfernung entzündeten Gewebes.

Grundsätzlich gilt, je kürzer der Verlauf bis zum auftreten entzündlicher Symptome ist, desto eiliger ist auch die Behandlung durchzuführen. Bei manchen aggressiv verlaufenden Infektionen ist eine Verschlechterung schon innerhalb von Stunden und wenigen Tagen möglich.

An der Hand liegen die anatomischen Strukturen eng benachbart. Bakterien können können sich entlang der Gleitschichten rasch ausbreiten und auf benachbarte Strukturen übergreifen.

Grundsätzlich ist es möglich, daß bei einer Operation beteiligte Gewebe wie Sehnen und Nerven beschädigt werden.

Bei einer Infektion muss befallenes und abgestorbenes Gewebe entfernt werden. Dabei kann es notwendig sein, Anteile von Haut, Unterhautgewebe, Sehnen und Knochen zu entfernen. Es handelt sich dabei nicht um eine Komplikation, sondern um eine für die >Genesung notwendige Maßnahme.

Die Hand ist verbunden und geschient. Eine antibiotische Behandlung wurde begonnen.

Zunächst stehen Wundbehandlung und Kontrollen im Vordergrund. In vielen Fällen ist diese mit dem Fadenzug abgeschlossen. In anderen Fällen, wenn die Infektion nicht zur Ruhe kam, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Hierzu kann eine erneute operative Öffnung der Wunde gehören. Auch sind manchmal Folgeeingriffe wie eine Hauttransplantation notwendig.

Erst nach abgeschlossener Wundheilung beginnen Mobilisation und Funktionstraining. Bei einer schweren Infektion mit Beteiligung von der Strukturen des Bewegungsapparates kommt es regelhaft zu Ausbildung von Verwachsungen und Verklebungen. Eine frühe Bewegungstherapie hilft, Folgeerscheinungen zu mindern. Anderseits kann es bei zu früh begonnener Mobilisierung zum Wiederaufleben der entzündlichen Erscheinungen kommen. Es sind daher engmaschige Kontrollen notwendig.

Nach einer Infektion kann dies einen ganz unterschiedlichen Zeitabschnitt beanspruchen. In günstigen Fällen kann nach zwei Wochen alles abgeheilt sein.

Bei schweren Infektionen dauert es Monate, bis die Behandlung vollständig abgeschlossen ist. Gerade bei Beteiligung von Knochen und Gelenken und Sehnen sind langwierige und komplizierte Verläufe möglich.

Sind nach einer schweren Infektion Einschränkungen verblieben, sind spätere operative Korrekturen möglich.

Diese sollten erst nach vollständigem Abschluss der Rehabilitation in einem ausreichenden zeitlichen Abstand durchgeführt werden.

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