26. April 2024

Dupuytren’sche -Kontraktur – Häufig gestellte Fragen

Treten zum ersten Mal Verhärtungen oder Verdickungen in der Handfläche oder an den Beugeseiten der Finger auf, sollte die Diagnose gesichert werden. Suchen Sie einen Arzt auf, am besten einen Orthopäden oder Handchirurgen.

Eine tastbare Verhärtung kann ganz verschiedener Ursache sein.

Möglich in der Hand sind gutartige Bindegewebstumore oder auch einmal ein sogenanntes Überbein („Ganglion“), besonders an den Beugeseiten der Finger.

Meistens ist es eine sogenannte „Blickdiagnose“. Die ärztliche Untersuchung in der Sprechstunde ist ausreichend. Laboruntersuchungen, Röntgen, Kernspintomografie (MRT) und Computertomogramm (CT) sind nicht notwendig und geben auch keine zusätzlichen hilfreichen Informationen.

Manchmal bestehen jedoch außer den Verhärtungen in der Handfläche zusätzliche Symptome wie Schmerzen an den Fingern oder Gefühlsstörungen. In diesen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig, um andere, eventuell zusätzlich bestehende krankhafte Veränderungen nachweisen oder ausschließen zu können.

Eigentlich nichts. Die Erkrankung ist genetisch vorgegeben.

Dehnungsübungen für die betroffenen Fingern sind nur wenig hilfreich und können die Entwicklung einer Verkrümmung des Fingers nicht wirklich verhindern.

Einzige wirksame Maßnahme, die die Krankheitsentwicklung nicht verhindern, sondern verzögern kann, ist eine vorbeugende Behandlung mit Röntgenstrahlen mit ihren Vor- und Nachteilen.

Fragen Sie Ihren Handchirurgen oder einen Strahlentherapeuten hierzu.

Knoten und Stränge können durch konservative Maßnahmen nicht beseitigt werden. Die gilt für Dehnungsübungen, aber auch für Kortisoninjektionen und Stoßwellbehandlung.

Eine Röntgenbestrahlung ist eine Maßnahme, die den weiteren Verlauf im bestrahlten Areal verzögert – meist um einige Jahre . Ein verkrümmter Finger kann auch mit Röntgenstrahlen nicht begradigt werden. Sie stellt daher eine Option im Anfangsstadium der Erkrankung dar.

Ist es zur bereits zur Verkrümmung gekommen, kommt im Frühstadium eine Unterbrechung des Strangs durch Nadelfasziotomie in Frage. Nicht zugelassen in Deutschland ist die Spritzenbehandlung mit Kollagenase („Xiapex“). Die dieser werden die Stränge nicht vollständig aufgelöst, so doch ähnlich wie bei einer Nadelfasziotomie punktuell unterbrochen. Auf die weitere Krankheitsentwicklung hat dies keinen Einfluß.

Man operiert erst, wenn ein Finger bereits verkrümmt ist.

Die Operation beseitigt große Teile des erkrankten Gewebes. Sie verhindert nicht die weitere Krankheitsentwicklung. Eine Operation im Frühstadium ist damit wenig sinnvoll. Die Entwicklung der Erkrankung und die Notwendigkeit weiterer Eingriffe in der Zukunft kann mit einer frühen Operation nicht verhindert werden. Auch ist die Komplikationsrate von wiederholten Operationen im gleichen Gebiet deutlich höher als beim Ersteingriff. Auch deshalb sollte dieser nicht zu früh durchgeführt werden.

Allerdings sollte auch nicht zu lange gewartet werden. Ist der Finger sehr stark verkrümmt, so ist die Operation technisch schwierig. Möglich ist, dass der Finger dann nicht immer vollständig aufgerichtet werden kann. Bei starker Verkrümmung ist die Haut verkürzt. Zusätzliche operative Maßnahmen wie z.B. eine Hauttransplantation werden notwendig. Komplikationen bei der Operation und im Heilverlauf sind dann häufiger zu erwarten.

Die Erkrankung verläuft langsam in Schüben, meist über Jahre hinweg.

Es besteht keinerlei Dringlichkeit für den Eingriff, der in Ruhe geplant werden soll. Auch nach der Operation sollte Zeit für die Nachbehandlung eingeplant werden.

Die Krankheit schreitet langsam fort – mit und ohne Operation. Sie verläuft typischerweise in Schüben. Ruhephasen können dabei mehrere Jahre andauern, Wachstumsschübe dauern meist einige Monate.

In welchem Zeitrahmen dies zu erwarten ist, ist individuell sehr verschieden und kann auch im Voraus nicht festgestellt werden. Grundsätzlich gilt, dass je früher im Leben die Krankheit auftritt, umso schneller entwickelt sie sich im weiteren Verlauf.

Jeder Eingriff hat Risiken.

In seltenen Fällen kann bei der Operation ein Fingernerv beschädigt werden, was ein Taubheitsgefühl am Finger zur Folge hat. Ebenso kann die selten vorkommende Verletzung kleiner Blutgefäße zu einer Durchblutungsstörung des Fingers führen. Nach einer Dupuytren-Operation kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, die den Verlauf verzögern und das Ergebnis infrage stellen können.

Eher häufiger sind auch Verhärtungen der Operationsnarbe, die sich allerdings allmählich, wenn auch nur langsam wieder lösen. 

Komplikationen wie die Beschädigung von Nerven und Blutgefäßen sind bei einem Ersteingriff eher selten und treten häufiger ein, wenn zum wiederholten Mal am gleichen Finger operiert wird. Vor einem Folgeeingriffe hier sollte das Vorgehen genau abgewogen werden.

Ist die Erkrankung sehr ausgeprägt und finden sich kleine Einziehungen der Haut, so können hier durch Feuchtigkeit Unreinheiten bestehen. Vor einer Operation ist eine sorgfältige Hautpflege notwendig um Infektionen nach der Operation zu vermeiden.

Die Hand ist verbunden und eventuell auch geschient. Sie sollte am Operationstag geschont werden und nicht längere Zeit herunterhängen.

Wurde bei der Operation eine Drainage eingelegt worden, die mit einem Silikonschlauch zu einem Vakuumgefäß geführt wurde („Redon-Drainage“) sollte die Verbindung zu diesem Gefäß nicht gelöst werden, damit der Unterdruck nicht verloren geht.

Sind sie zu Hause und tritt etwas Unerwartetes auf, ist der Verband zu eng oder kommt es zu starken Schmerzen, die mit einer Tablette nicht gelindert werden können, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Operateur auf!

Fast schon regelhaft kommt es nach der Operation einer Dupuytren-Kontraktur zu kleineren Störungen der Wundheilung wie eine Schorfbildung oder eine Durchblutungsstörung des Wundrands und einer eventuell verzögerten Wundheilung. Ursache ist die enge Verbindung der Fasern mit der äußeren Haut. Beim Eingriff werden diese von der Unterfläche der Haut abgelöst. Es resultiert eine Durchblutungsstörung der Haut, die sich in den Tagen nach dem Eingriff allmählich wieder erholt.

Eingriffstypische, wenn auch seltene Komplikationen während einer Dupuytren-Operation sind eine Beschädigung der kleinen Nerven und Blutgefäße.

Zu einer Nachblutung kann es in den ersten Stunden nach der Operation kommen. Ein erhöhtes Risiko besteht bei der Verwendung von Medikamenten zur Blutverdünnung eine Störung der

Erkrankungs- und eingriffstypisch ist eine Verhärtung der Operationsnarbe in den ersten Wochen nach dem Eingriff. Diese ist in ihrer Ausprägung unterschiedlich und auch nicht von der Ausprägung der Erkrankung oder von der Art der Operation abhängig. Die Verhärtung löst sich dann allmählich im ersten Jahr nach der Operation.

Keine eigentliche Komplikation ist das Wiederkehren („Rezidiv“) der Erkrankung mit erneuter Ausbildung von Knoten und Strängen. Dies kann ist auch durch eine besonders gründliche Entfernung der Veränderungen nicht zu verhindern.

Am Folgetag wird der Verband gewechselt. Die weiteren Kontrollen und erforderliche Maßnahmen werden dann verabredet.

Im typischen Fall bleibt die Hand wenige Tage verbunden und eventuell geschient; inwieweit die Finger in dieser Phase bereits bewegt werden können, wurde nach der Operation festgelegt.

Die Fäden werden nach 10-12 Tagen gezogen. Spätestens dann wird mit der Mobilisierung begonnen.

Die spezielle Nachbehandlung beginnt bereits während der Wundheilung. Bei stabiler Wunde kann der Finger nach einigen Tagen gestreckt werden.

Nach Entfernung der Fäden werden die Bewegungsübungen intensiviert, entweder eigenständig oder unterstützt durch ein Handtherapeuten. Je nachdem, wie gut der Finger beweglich ist, kommen weitere Hilfsmittel, wie eine Dehnungsschiene („Quengel“) oder ein spezieller, nachts getragener Handschuh zur Anwendung.

Ist die Narbe verhärtet, helfen fette Salbe und Massagen und manchmal auch ein so genannter Kompressionshandschuh.

Ob und welche dieser Behandlungen notwendig sind, ist ganz verschieden und muss individuell abgestimmt werden. Auch die Dauer der Nachbehandlung kann sehr variieren.

Es hängt von Ihrem Beruf ab und vom Verlauf der Wundheilung.

Typischerweise werden der Fäden nach 10 bis 12 Tagen gezogen. Danach bestehen in den meisten Fällen noch kleinere Schorfe im Wundbereich. Vollständig geschlossen sind die Operationswunden meist nach 3-4 Wochen, so dass dann wieder gearbeitet werden kann.

Gelegentlich ist auch eine längere Bewegungstherapie notwendig, die den Verlauf über Wochen verzögern kann.

Nein.

Die Erkrankung kann nicht vollständig geheilt werden. Die Veranlagung zur Strangbildung bleibt auch nach einem erfolgreichen Eingriff bestehen, unabhängig davon, wie ausgedehnt und „gründlich“ operiert wird.

Ob und wann Veränderungen nach einer Operation erneut auftreten, hängt nicht davon ab, inwieweit diese bei der Operation entfernt wurden, sondern von genetischen Faktoren, die nicht beeinflussbar sind.

Es bleiben die Narben an der operierten Hand. Auch können die Stränge niemals ganz vollständig entfernt werden – dies würde zu einer sehr starken Beschädigung der Haut führen.

Es bleibt auch eine gewisse Bewegungsstörung, abhängig von der Ausprägung der Erkrankung und dem Ausmaß der vor der Operation vorhandenen Verkrümmung.

In der unmittelbaren Umgebung der Narben kann ein Taubheitsgefühl bleiben, im komplizierten Verlauf auch an der Fingerkuppe.