Es könnte ein Nerv durchtrennt worden sein. Wird ein Nerv durchtrennt wurde, ist kann er wieder genäht werden und kann sich das Gefühl kann sich zumindest zum Teil wieder erholen. Diese Möglichkeit ist zeitabhängig. Die Versorgung sollte zeitnah durchgeführt werden, am besten in den ersten Stunden und zumindest Tagen nach der Verletzung. Sie sollten unmittelbar den Arzt aufsuchen und nicht bis zum nächsten Tag warten. Die körperliche Untersuchung ergibt eine Verdachtsdiagnose. Im Rahmen der Wundversorgung kann dann der Verdacht bestätigt oder ausgeschlossen werden. Nur wenn die Diagnose unsicher ist und die Verletzung länger zurückliegt, eine so genannte elektophysiologische Untersuchung durch den Neurologen notwendig sein. Bei einer frischen Verletzung ist ohnehin eine Wundversorgung notwendig. Welche Art der Nervenschädigung vorliegt, kann dabei geklärt werden. Liegt die Verletzung länger zurück, kann man durch eine neurologische Untersuchung und Ultraschall klären, ob der Nerv in seiner Kontinuität durchtrennt ist. Ist dies nicht der Fall, kann abgewartet werden. Schwierig ist die Entscheidung bei einer länger zurückliegenden Verletzung mit einer Teildurchtrennung. Ziehen Sie einen Fachmann hinzu, der spezielle Erfahrungen mit Nervenverletzungen hat. Diese ist am geringsten, wenn eine direkte Naht des Nerven möglich ist. Eine solche direkte Naht kann nur in einem kurzen Zeitfenster nach der Verletzung realisiert werden. Die besten Aussichten bestehen bei einer operativen Versorgung in den ersten Stunden. Eine Sofortoperation ist daher in den meisten Fällen das richtige Verfahren. Erfolgt die Behandlung erst verzögert nach mehreren Tagen und Wochen, so haben sich die Nervenenden zurückgezogen. Eine direkte Naht ist jetzt aufgrund der Spannung nicht mehr möglich. Die Kontinuität kann durch das Einfügen von Nervensegmenten („Nerventransplantation“) wiederhergestellt werden. Die Resultate sind hier etwas ungünstiger als nach einer direkten Naht. War der Nerv nur gequetscht, kann er sich mit der Zeit dann erholen, die Funktionsstörung bildet sich allmählich zurück. Bei einer Teildurchtrennung findet eine graduelle Rückbildung statt entsprechend dem Grad der vorliegenden Schädigung. War der Nerv vollständig durchtrennt und wird die Nervenverletzung sich selbst überlassen, so ist die Gefühls-und Bewegungsstörung permanent. An der Verletzungsstelle bildet sich schmerzhafter Nervenknoten (so genanntes Neurom) und die Narbe wird berührungsempfindlich. Bei einer frischen Verletzung gibt es keinen Grund dafür im Rahmen der Wundversorgung auch eine Nervennaht durchzuführen. Handelt es sich um eine länger zurückliegende Verletzung, bei der der Nerv nur teilweise durchtrennt wurde, ist das Ergebnis nur schwierig vorherzusagen. In ungünstiger Situation kann es auch einmal zu einer operationsbedingten Verschlechterung kommen. Bei einer länger zurückliegenden vollständigen Durchtrennung ist eine Wiederherstellung nur durch eine Nerventransplantation möglich. Hier ist der zu erwartenden Nutzen gegen die Folge der Entnahme von Nervenfasern an anderer Stelle abzuwägen. Der Arm ist verbunden und geschient. Die Dauer der notwendigen Immobilisierung wurde vom Operateur festgelegt. Sie beträgt im Regelfall 3 Wochen. Die Nervenenden wurden mit feinsten Fäden genäht; die Reißfestigkeit der Naht ist anfangs begrenzt. Bewegung ist erst nach Abnahme der Scheine erlaubt. Es handelt sich um eine offene Verletzung, bei der Bakterien eingedrungen sein können; die Entwicklung einer Infektion ist wie bei jeder anderen offenen Verletzung möglich. Trotz rechtzeitiger Operation kann in ungünstigen Fällen die Nervenheilung ausbleiben. Auch ist die Entwicklung einer berührungsempfindlichen Narbe oder eines schmerzhaften Nervenknotens möglich. Dies ist in seiner Ausprägung von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören die Art der Nervenschädigung, ob operiert wurde und welches Verfahren zu Anwendung gekommen ist. Nach jeder Nervennaht ist in der Anfangsphase eine Ruhigstellung notwendig. Bis zur Erholung der Nervenregeneration vergeht ein langer Zeitraum. Die Größe des Zeitintervalls ist davon abhängig, wie weit die Nervenschädigung vom Erfolgsorgan entfernt ist. Mit der Erholung der Nervenfasern nach Wochen ist dann eine funktionelle Therapie angezeigt. Sowohl das Gefühl als auch die Motorik im betroffenen Areal ist trainierbar. Nach der Wundheilung und der anfänglichen Ruhigstellungszeit hängt dies von den eingetretenen funktionellen Beeinträchtigungen nach der Nervenverletzung ab. Prinzipiell kann dann körperliche Betätigung wieder aufgenommen werden. Ist die Sportausübung von der Erholung der Nervenfunktion abhängig, wie dies bei der Verletzung eines motorischen Nerven sein kann, so vergehen bis dahin mehrere Monate. Nur dann, wenn der Nerv bei der Verletzung nicht durchtrennt oder in seiner Struktur beschädigt wurde. Liegt eine Durchtrennung von Nervenfasern vor, ist auch nach optimalem Behandlungsverlauf nur noch eine graduelle Rückbildung der Funktion zu erwarten. Eine vollständige Nervenheilung ist auch nach optimaler operativer Behandlung nicht mehr möglich. Nach einer Nervendurchtrennung kommt es im Regelfall nicht mehr zur vollständigen Erholung. In unterschiedlichem Grade bleiben Gefühlsstörungen oder Muskellähmungen zurück. Zusätzlich kann es zur Entwicklung einer Berührungsempfindlichkeit im Narben- und Verletzungsbereich und zur Ausbildung eines schmerzhaften Nervenknotens („Neurom“) kommen.