Schmerzt der Daumen beim Greifen und ist er angeschwollen, so suchen Sie Ihren Arzt auf. Nur er kann feststellen, ob etwas mit dem Gelenk passiert ist. Nicht über mehrere Tage zuwarten! Wenn das Band gerissen ist, sollte die Behandlung früh einsetzen. Die Kapsel kann gerissen sein, oder zusätzlich auch eines der seitlichen stabilisierenden Bänder. Er könnte auch gebrochen sein. Die Behandlung ist grundverschieden, eine genaue Diagnose ist notwendig. Bei der körperlichen Untersuchung werden Beweglichkeit und Stabilität geprüft; manche Kapsel- und Bandverletzungen können bereits so festgestellt werden. Eine Fraktur wird im Röntgenbild abgebildet. Eine Stabilitätsprüfung kann unter dem Röntgenschirm durchgeführt werde (so genannte gehaltene Aufnahme). Bei unklarer Diagnose ist eine Kernspintomografie („MRT“) hilfreich. Es hängt von der Verletzung ab. Ein unvollständiger Riss kann konservativ behandelt werden. Auch nach einem vollständigen Riss kann konservativ behandelt werden, wenn das Band nicht umgeschlagen ist. Manchmal ist das vollständig gerissene Band zusätzlich nach hinten umgeschlagen (sogenannte Stener-Läsion). In diesen Fällen ist eine Heilung ohne Operation nicht möglich. Das Band ist an einer Seite am Knochen abgerissen. Man setzt an der Abrissstelle einen Knochenanker ein, der mit einer Naht versehen ist. Mit dem vom Anker kommenden Faden wird der Bandstumpf an korrekter Stelle wieder am Knochen angelegt und kann dann hier wieder anheilen. Nach einem vollständigen Riss zieht sich der am Knochen abgerissene Bandstumpf zurück und verklebt mit der Umgebung. In der ersten Tagen kann dies bei der Operation wieder rückgängig gemacht werden und die Heilungschancen sind gut. Nach einigen Wochen hat sich das abgerissene Band so weit verändert, dass eine direkte Naht nicht mehr möglich ist. Man sollte nicht unnötig lange zuwarten. Schon nach wenigen Wochen werden die Heilungschancen deutlich schlechter. Liegt ein Bänderriss vor, bei der der Bandstumpf zurückgeschlagen ist, muss man damit rechnen, dass ein instabiles Gelenk zurückbleibt. Greift man mit dem Daumen fest zu, weicht dieser im Gelenk nach außen aus. Man kann dies im gewissen Umfang im Alltag kompensieren, meist ist es jedoch stark störend. Es kann zu Verklebungen zwischen Bändern und Strecksehnen kommen, die zu einer gewissen Einschränkung der Beweglichkeit des Daumens führen. In den meisten Fällen ist diese gering ausgeprägt. Die Operationswunde ist verbunden, der Daumen geschient. Die Hand sollte nicht längere Zeit herunterhängen. Besteht eine Enge im Gipsverband oder treten starke Schmerzen trotz Schmerzmittel auf, suchen sie ihren Operateur auf! Wundkomplikationen und im schlimmsten Fall eine Infektion sind wie bei den meisten Handoperationen selten. Gleiches gilt für die Beschädigung kleinerer Hautnerven im Operationsgebiet. Nicht immer kommt es zur Anheilung des Bands am Knochen. Eine Instabilität kann in unterschiedlichem Grade fortbestehen. Eine Bewegungseinschränkung von Daumengrund- und Endgelenk durch Sehnenverklebungen nach der Operation ist meist gering ausgeprägt und funktionell wenig störend. Nach 10-12 Tagen werden die Fäden entfernt. Der Daumen bleibt danach für einige 4 Wochen geschient. Danach beginnt die Mobilisierung. Bis zur vollständigen Abheilung und Stabilität vergehen zumindest 12 Wochen. Mit anliegender Schiene ist nach Entfernung der Fäden ist Büroarbeit möglich. Vollbelastung im Sport ist erst nach 3 Monaten sinnvoll. Nur wenn das Band nicht anheilt, wird das Gelenk instabil. Bleibt eine erhebliche Instabilität bestehen, kann es zu einer schmerzhaften Arthrose des Damengrundgelenks kommen. Eine Bewegungseinschränkung von Daumengrund- und Endgelenk durch Sehnenverklebungen nach der Operation ist meist gering ausgeprägt und funktionell nicht störend.