- Schmerzt der Daumen beim Greifen, ist er angeschwollen, so suchen Sie Ihren Arzt auf. Nur er kann feststellen, ob etwas mit dem Gelenk passiert ist.
- Die Kapsel kann gerissen sein, oder zusätzlich auch eines der seitlichen stabilisierenden Bänder. Gelegentlich gibt es Knochenbrüche im Gelenkbereich. Die Behandlung ist grundverschieden, eine genaue Diagnose ist notwendig.
- Bei der körperlichen Untersuchung werden Beweglichkeit und Stabilität geprüft; manche Kapsel- und Bandverletzungen können bereits so festgestellt werden. Eine Fraktur wird im Röntgenbild abgebildet. Eine Stabilitätsprüfung kann unter dem Röntgenschirm durchgeführt werden (so genannte gehaltene Aufnahme). Mit einer Kernspintomografie („MRT“) wird das Band direkt abgebildet. Bei guter Auflösung kann auch eine Verlagerung des Bandes („Stener-Läsion“) abgebildet und diagnostiziert werden.
- Bei einem unvollständigen Riss ist dies möglich und sinnvoll. Wird bei einem vollständigen Bänderriss konservativ behandelt, besteht ein nicht unerhebliches Risiko einer bleibenden Instabilität. Bei der konservativen Behandlung wird der Damen für 6 Wochen in einer Schiene oder einem Schienenverband (Gips) immobilisiert. Das Band kann bei konsequenter Schienung des Daumes heilen.
- Das Band ist nicht in sich sondern am Ansatz am Knochen abgerissen. Man setzt einen Knochenanker ein, der mit einer Naht versehen ist. Mit dem Faden wird der Bandstumpf an korrekter Stelle wieder am Knochen angelegt und kann dann hier anheilen.
- Die Heilungschancen sind in den ersten Tagen nach dem Eingriff gut. Nur bei starker Schwellung oder Hautverletzungen im Operationsbereich kann es ratsam sein, einige Tage bis zur Abschwellung zu warten. Man sollte nicht unnötig lange zuwarten, schon nach wenigen Wochen werden die Heilungschancen deutlich schlechter.
- Nach einem vollständigen Seitenbandriss, bei dem das Band nach hinten umgeschlagen ist, bleibt ein instabiles Gelenk zurück. Greift man mit dem Daumen fest zu, weicht dieser im Gelenk nach außen aus. Man kann dies im gewissen Umfang im Alltag kompensieren, meist ist es jedoch stark störend.
- Jeder Eingriff hat Risiken. Es kann zu Verklebungen zwischen Bändern und Strecksehnen kommen die zu einer gewissen Einschränkung der Beweglichkeit des Daumens führen. In den meisten Fällen ist diese gering ausgeprägt.
- Nüchtern sein. Alles Wesentliche wurde bereits mit dem Anästhesisten besprochen.
- Die Operationswunde ist verbunden, der Daumen geschient. Besteht eine Enge im Gipsverband oder treten starke Schmerzen trotz Schmerzmittel auf, suchen sie ihren Operateur auf!
- Wundkomplikationen sind selten. Wird zu früh bewegt, kann das genähte Band wieder reißen, so dass die Instabilität fortbesteht. Nach der Operation und Schienung kann es zu einer Bewegungseinschränkung besonders des Daumenendgelenks durch Sehnenverklebungen kommen.
- Nach 10-12 Tagen werden die Fäden entfernt. Der Daumen bleibt für 6 Wochen geschient. In dieser Phase kann das Endgelenk bereits in Beugung und Streckung bewegt werden. Danach beginnt die Mobilisierung und eventuell auch eine Physiotherapie.
- Der Daumen kann erst nach Entfernung der Schiene wieder allmählich belastet werden. Büroarbeit mit Tragen der Schiene ist nach Entfernung der Fäden möglich. Vollbelastung im Sport ist erst nach 3 Monaten sinnvoll.
- Meist kommt es zur Wiederherstellung der Stabilität im Gelenk. Eine vollständige Heilung ist möglich und abgesehen von einer geringen Bewegungseinschränkung auch wahrscheinlich.
- Heilt das Band nicht an, wird das Gelenk instabil. Bleibt die Instabilität bestehen, kann es zu einer schmerzhaften Arthrose des Damengrundgelenks kommen. Eine Bewegungseinschränkung von Daumengrund- und Endgelenk durch Sehnenverklebungen nach der Operation ist meist gering ausgeprägt und funktionell nicht störend.