- Es ist etwas mit der Strecksehne an ihrem Ansatz passiert. Gehen Sie zum Arzt! Der Finger muss geröntgt und die Angelegenheit geklärt werden.
- Entweder ist die Sehne direkt am Knochen abgerissen oder mit einem Stück Knochen aus dem Endglied herausgerissen.
- Eine einfache Röntgenuntersuchung kann die knöcherne Verletzung darstellen. Sieht man hier nichts Krankhaftes, liegt keine Fraktur vor, so handelt sich um einen einfachen Sehnenabriss ohne Knichenfragment. Eine Kernspintomografie könnte dies beweisen; sie ist jedoch zur Diagnosestellung nicht zwingend erforderlich.
- Die konservative Behandlung besteht im Tragen einer Schiene, die das Endgelenk in gestreckter Stellung hält. Ob dies sinnvoll ist hängt davon ab, wie weit das Fragment vom Knochen abgerissen ist, ob man überhaupt noch etwas strecken kann und ob das Gelenk intakt ist, d.h. der Gelenkkopf des Mittelglieds der (gebrochenen) Gelenkpfanne gegenübersteht. Dann spielt es noch eine Rolle, ob der gebrochene Gelenksanteil verschoben ist - Alles in Allem eine Einzelfallentscheidung.
- Eine geschlossene Einrichtung ("Reposition ") ist nicht möglich - durch den Zug der Sehne stellt sich die anfängliche Fehlstellung wieder ein. Die Fraktur wird offen reponiert und mit kleinen Drähten oder Minischrauben fixiert. Welche Art der Fixierung man vornimmt, muss ganz konkret anhand der Größe der Fragmente entschieden werden; eine generelle Empfehlung für ein bestimmtes Verfahren kann nicht gegeben werden.
- Wird die Notwendigkeit zu einer Operation festgestellt, so soll diese so bald wie möglich nach wenigen Tagen durchgeführt werden. Mit jedem Tag nach der Verletzung wird die Versorgung technisch schwieriger. Das kleine und Gelenkfragmente verliert in den ersten Tagen nennenswert an Knochenfestigkeit. Operationen später als 3 Wochen nach dem Ereignis sind in technischer Hinsicht immer als kritisch zu betrachten.
- Der Bruch heilt in einer gewissen Fehlstellung. Das zu erwartende Ergebnis hängt vom Grad der Fehlstellung ab. Meist ist die Beweglichkeit auch trotz einer Fehlstellung relativ gut. Mögliche Folgen sind eine unvollständige Streckung und als Spätfolge eine Arthrose im weiteren Verlauf über die folgenden Jahre.
- Jeder Eingriff hat ein gewisses Risiko. Gerade bei dieser Fraktur sind die Fragmente ausgesprochen klein; gleichzeitig erfordert der Sehnenzug eine stabile Fixierung. Gelingt es bei der Operation nicht, die Fragmente wie gewünscht zu fixieren so kann das Ergebnis schlechter sein als bei konservativer Behandlung. Auch ist zu bedenken, dass die konservative Behandlung in vielen Situation zu einem guten Ergebnis führt, auch wenn die Fragmentstellung nicht perfekt ist. Im Einzelfall kann die Entscheidung schwierig sein!
- Die Haut im Nagelbereich sollte intakt sein und Nagellack sowie eventuelle Kunstnägel entfernt sein. Ein gewisses Risiko einer bakteriellen Infektion bei Eingriffen in der Nähe des Nagelbetts macht eine vorbeugende Antibiotikagabe sinnvoll.
- Der Finger ist verbunden und geschient. Die Hand sollte nicht längere Zeit herunterhängen. Das Fingerendglied ist schmerzempfindlich, sie sollten nach der Operation Schmerzmittel nehmen. Am Folgetag wird der Verband gewechselt, der Finger geröngt und die Schiene neu angewickelt.
- Es kann Störungen der Wundheilung geben. In der Nähe des Fingernagels sind Wundinfektionen möglich, wenn auch immer noch selten. Kommt es nach anfänglicher Besserung wieder zu Schmerzen im Operationsbereich, so kann dies ein Hinweis auf eine Komplikation sein. melden Sie sich bei Ihrem Arzt!
- Nach 10 Tagen werden die Fäden entfernt. So lange bleibt der Finger zunächst geschient. Die Dauer der Schienenruhigstellung ist abhängig von der operativ erzielten mechanischen Festigkeit. Nur in sehr günstiger Situation kann nach Abheilung der Operationswunde bewegt werden. In den meisten Fällen wird nach dem Fadenzug eine kleine Kunststoffschiene ("Stack-Schiene") für einige Wochen getragen. Fragen Sie den Operateur!
- Die Dauer der Knochenbruchheilung beträgt bis zur vollständigen Verheilung zumindest 3 Monate. dies bedeutet nicht, dass schon vorher Tätigkeiten mit geringer Belastung durchgeführt werden können. Die Schiene ist klein und stört die Hand nur wenig. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt damit von der Art Ihrer Tätigkeit ab. Schreibarbeiten am Computer sollten bald nach Beendigung der Ruhigstellungszeit wieder möglich sein. Sportliche Maximalbelastung ist nach 3 Monaten wieder gefahrlos möglich.
- Es ist möglich. Es hängt ganz wesentlich von der Fraktur ab und davon, ob die Gelenkfläche wiederhergestellt wurde.
- Es kann zu einer Bewegungseinschränkung des Fingerendgelenks kommen - sowohl für die Beugung als auch für die Streckung. Besteht eine Folgeschaden am Gelenk kommt es zur Arthrose -Bewegungseinschränkung und auch Schmerzen beim Zugreifen können allmählich zunehmen.
- Wurden Metallstifte verwendet, stören dieseauf Dauer unter der Haut und sollte entfernt werden. Auch besteht ein Risiko der Allergisierung. Titan-Minischrauben können meistens belassen werden.